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Stehen Differenzen im Raum, die nicht mehr konstruktiv bewältigt werden, kann das zum Konflikt führen. Welche Konfliktpotenziale gibt es in virtuellen Teams und wie lassen sie sich vermeiden, damit die Produktivität nicht leidet?

Wussten Sie, dass die verbale Kommunikation nur einen kleinen Teil in einem komplexen Kommunikationsuniversum ausmacht? Gestik, Mimik, Körpersprache, Stimmlage und die Beziehungsebene sind ebenfalls beeinflussende Faktoren, die bestimmen, wie eine Nachricht verstanden wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass in virtuellen Teams das Konfliktpotential erhöht ist. Körpersignale entfallen, bei global agierenden Teams, die sich zum Teil nie persönlich kennenlernen konnten, fehlt die Beziehungsebene und Stimmungen, die normalerweise in einem persönlichen Treffen empfangen werden, sind stark verzerrt. Doch die Arbeit in virtuellen Teams bringt Vorteile, weshalb es Sinn macht sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Rolle Führungskräfte bei der Arbeit mit virtuellen Teams und was die Teammitglieder selbst für ein gutes Arbeitsklima tun können, wenn der persönliche Kontakt nicht so leicht realisiert werden kann.
Ein Ansatz ist die ´gewaltfreie Kommunikation`, sie gehört zu den erlernbaren Softskills und ist für Führungskräfte und virtuelle Teams gleichsam hilfreich. Nicht als Manipulation, sondern als wertschätzende Haltung und der Wille zur Empathie. Dabei werden die eigenen Bedürfnisse aus der Ich-Perspektive thematisiert, sodass der Gesprächspartner sie nachvollziehen kann. Zur Veranschaulichung: „Du vereinbarst über meinen Kopf hinweg Termine, das ist rücksichtslos und untergräbt meine Autorität beim Kunden. Ich will in Zukunft bei jeder Terminanfrage vorher gefragt werden.“
Besser: „Wenn du Termine mit Kunden vereinbarst, die nicht mit mir abgesprochen sind, fühle ich mich übergangen. Mir ist Teamgeist sehr wichtig, daher würde ich dich bitten Termine vorher mit mir abzustimmen.“

Fällt Ihnen der Unterschied auf? Der Psychologe Marshall Rosenberg hat in seinem Modell 4 Schritte festgelegt:

Beobachtung – Was fällt mir auf?

„Wenn du Termine mit Kunden vereinbarst, die nicht mit mir abgesprochen sind…

Gefühl – Wie fühle ich mich dabei?

…fühle ich mich übergangen.

Bedürfnis

Mir ist Teamgeist sehr wichtig,…

Bitte/ Wunsch

…daher würde ich dich bitten Termine vorher mit mir abzustimmen.“

Auf welche Konfliktanzeichen können Führungskräfte achten?

  • Wird auf Ideen von bestimmten Teammitgliedern positiv oder überwiegend negativ reagiert?
  • Gibt es unterdrückende oder aggressive Reaktionen?
  • Mit welcher Energie verfolgen die Teammitglieder die Meetings?

Was tun, wenn ein Konflikt entsteht?

Ist die Führungskraft selbst Teil des Konfliktes oder besteht ein Interessenskonflikt, ist das Hinzuziehen eines Mediators sinnvoll, um die Neutralität zu gewährleisten. Ansonsten ist es hilfreich zunächst in Einzelgesprächen und dann, dass Gespräch zwischen den Parteien zu moderieren. Die Parteien können durch die Führungskraft gebeten werden ihr Anliegen anhand des 4 Schritt-Modells nach Rosenberg zu verbalisieren. Die Führungskraft nimmt dabei den objektiven Blick ein und stellt Verständnisfragen, sofern die Parteien dies aufgrund der Stimmungslage nicht schaffen.

Von Sarah Steiner, KVD Partnerin 

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