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Seit einiger Zeit ist das Thema „Start-up“ eine feste Rubrik in unserem Magazin ServiceToday, und in unseren Beiträgen geht es auch immer wieder um die Finanzierung von Start-ups und den innovativen Ideen, die sich daraus entwickeln. Jetzt geht die Bundesregierung einen wichtigen Schritt: Sie will den Kapitalzugang für junge, innovative Technologie-Unternehmen erweitern. Damit sollen Start-ups, die z. B. in Künstliche Intelligenz, Klima-, Quanten- oder Biotechnologie investieren, stärker gefördert sowie die Exitmöglichkeiten für deutsche und europäische Start-ups vergrößert werden. Ende 2024 soll es mit den Finanzierungsmodellen in die Umsetzung gehen.

Zudem sollen bestehende Kooperationen mit institutionellen Investoren vertieft und junge Start-ups beim Impact Investing unterstützt werden. Die Bundesregierung sieht hierfür 1,6 Milliarden Euro aus dem Zukunftsfonds vor, die bisher als strategische Reserve gehalten wurden, sowie 150 Millionen Euro aus dem ERP-Sondervermögen. Zu den 1,75 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln, die investiert werden, kommt mindestens der gleiche Betrag an privaten Mitteln hinzu. Damit sprechen wir von einem Gesamtvolumen an öffentlichen und privaten Mitteln von mindestens 3,5 Milliarden Euro, die zusätzlich für Investitionen in den deutschen Wagniskapitalmarkt bereitstehen.

Wie funktioniert diese Finanzierung? Mit dem Zukunftsfonds kann privates Kapital im erheblichen Umfang mobilisiert werden. Das Gros der getätigten Investitionen in Deutschland ist privat. Wenn man hier erfolgreich sein möchte, muss es allerdings Fortschritte beim Abbau von Bürokratie geben, man muss schneller werden bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und attraktiver für Arbeits- und Fachkräfte – das sieht auch die Bundesregierung so.

Die Mittel sollen wie folgt investiert werden: 850 Millionen Euro soll KfW Capital gemeinsam mit privaten Venture Capital-Fonds für Direktinvestitionen in junge Start-ups in innovativen Technologiebereichen einsetzen. Die Unternehmen sollen auf ihrem kapitalintensiven Wachstumspfad so unterstützt werden, dass sie sich auf dem Weltmarkt behaupten können und den Standort Deutschland zukunftsfest machen.

Bis zu 500 Millionen Euro sind als deutscher Beitrag zur Stärkung der Exit-Finanzierung europäischer Tech-Champions vorgesehen. Es ist sogar der Aufbau einer europäischen Exit-Initiative vorgesehen. Hiermit soll der Grundstein gelegt werden, dass erfolgreiche deutsche und europäische Start-ups für Exits nicht in außereuropäische Märkte ausweichen müssen.

200 Millionen Euro sollen KfW Capital für eine Fortsetzung des Wachstumsfonds Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Es gilt das Erfolgsmodell des Wachstumsfonds zu verstetigen und weiteres Kapital institutioneller Anleger zu mobilisieren. 200 Millionen Euro sind für Investitionen von KfW Capital in Impact Venture Capital-Fonds vorgesehen, die zusätzlich zur finanziellen Rendite auf eine messbare positive, soziale oder ökologische Wirkung abzielen. Hiermit soll das neue Marktsegment des Impact Investing gezielt unterstützt werden.

Spannend ist dabei die Aufgabe von KfW Capital, bisher vor allem als Fonds-Investorin aktiv: Denn so wird der Aufgabenbereich der KfW Capital erweitert, weil sie ab sofort auch die genaue Prüfung der Start-ups, also die Due Diligence, übernehmen wird. Mehr Aufgaben heißt auch Wachstum für die KfW-Sparte – von aktuell rund 70 Stellen auf über 100 bis Ende des Jahres.

Autor: Carsten Neugrodda, KVD Geschäftsführer

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