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Wenn Sie einmal daran denken, was Sie zuletzt von einem Produkt oder einer Dienstleistung überzeugt hat – was hat da eine Rolle gespielt? Sicherlich Produkt oder Dienstleistung an sich, aber vermutlich auch Rezensionen, Erfahrungsberichte und Meinungen. Immer häufiger setzen Unternehmen dazu auch Influencer ein – das können dann auch eigene Mitarbeitende sein. Dann spricht man von Corporate Influencern. Schonmal gehört? Dann fragen Sie sich vermutlich – wie geht man als Unternehmen da vor?

Zunächst einmal grundsätzlich: Corporate-Influencer-Marketing ist eine Form des Marketings, bei der Unternehmen ihre eigenen Mitarbeitenden als Markenbotschafter einsetzen. Diese Mitarbeitenden, bekannt als Corporate Influencer, nutzen dann in der Regel ihre persönlichen sozialen Medien, um Inhalte zu teilen, die das Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen positiv darstellen. Diese Strategie zielt darauf ab, die Authentizität und Glaubwürdigkeit der Marke zu stärken, da Botschaften von echten Menschen oft mehr Vertrauen genießen als herkömmliche Werbeanzeigen.

Diese Art des Marketings kommt besonders dann in Frage, wenn Unternehmen das Vertrauen und die Loyalität ihrer Zielgruppe aufbauen möchten. Corporate Influencer sind besonders wertvoll in Branchen, in denen Fachwissen und Expertenmeinungen geschätzt werden, wie beispielsweise in der Technologie- oder Gesundheitsbranche oder auch im technischen Service. Gute Beispiele für erfolgreiches Corporate-Influencer-Marketing finden sich bei Unternehmen wie PwC oder Microsoft, welche seine Mitarbeiter ermutigt, ihre Expertise auf LinkedIn zu teilen, oder bei SAP, das eine Reihe von Programmen zur Mitarbeiteraktivierung ins Leben gerufen hat.

Wie macht man das jetzt? Um als Unternehmen einen geeigneten Corporate Influencer zu finden, sollte man zunächst interne Talente identifizieren, die bereits eine aktive Präsenz in sozialen Medien haben und authentisch kommunizieren können. Es ist wichtig, dass diese Mitarbeitenden ein echtes Interesse daran haben, die Marke zu vertreten, und sich mit den Unternehmenswerten identifizieren. Eine gründliche Analyse der internen Netzwerke und eine enge Zusammenarbeit mit dem HR- und Marketingteam sind hierbei hilfreich. Ist Ihr Unternehmen kleiner oder geht es nur um Ihre Service-Organisation, hilft die Einschätzung von Führungskräften – wenn Ihnen nicht schon selbst ein Mitarbeitender audgefallen ist.

Die konkrete Umsetzung beginnt dann mit der Schulung und Unterstützung der ausgewählten Mitarbeitenden. Diese sollten nicht nur die Werte und Ziele des Unternehmens verstehen, sondern auch wissen, wie sie ihre persönliche Marke mit der Unternehmensmarke in Einklang bringen können. Unternehmen können ihren Corporate Influencern die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel Schulungen zu Content-Erstellung, Social-Media-Strategien und rechtlichen Aspekten. Ein klarer Leitfaden und regelmäßige Feedback-Schleifen helfen dabei, die Kommunikation effektiv zu gestalten. Dabei sollte die Authentizität natürlich nicht aus dem Blick geraten.

Denn es gibt auch Kritik an dieser Form des Marketings. Einige argumentieren, dass Corporate Influencer ihre Authentizität verlieren könnten, wenn ihre Beiträge zu stark von Unternehmensinteressen beeinflusst werden. Es besteht auch das Risiko, dass Mitarbeitende sich überfordert fühlen oder ihre persönlichen sozialen Netzwerke als Plattform für Unternehmenswerbung missbraucht sehen. Kritisch wird’s natürlich immer, wenn der Corporate Influencer den Job oder gar das Unternehmen wechselt. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen einen transparenten und unterstützenden Ansatz verfolgen, um das Vertrauen und die Motivation ihrer Corporate Influencer aufrechtzuerhalten.

Ich sehe im Corporate-Influencer-Marketing gerade auch im Service eine innovative Möglichkeit, die Reichweite und Glaubwürdigkeit einer Marke zu erhöhen. Dabei wären mir eine sorgfältige Planung und eine authentische Umsetzung wichtig. Solange das gilt, können Unternehmen von den Perspektiven und dem Vertrauen ihrer Mitarbeitenden profitieren.

Autorin: Alexandra Engeln, Leitung Marketing & Kommunikation

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