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Künstliche Intelligenz eröffnet als Katalysator für mehr Produktivität, Innovationskraft und Effizienz nicht nur für Service-Organisationen, sondern auch für Deutschland als Wirtschaftsstandort enorme Wachstumspotenziale. Wir sehen das im Service-Verband KVD an verschiedenen Stellen in der aktuellen Diskussion. Gestützt wird das jetzt von einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der unter dem Dach des eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

Kernaussage der Studie: 82 Prozent der KI-Nutzer geben an, dass sie produktivitätssteigernde Effekte durch KI registrieren. Im Durchschnitt liegen diese Effekte bei 13 Prozent, wobei insbesondere kleine Unternehmen hohe Effekte angeben. 66 Prozent der KI-Nutzer setzen diese zur Steigerung der Effizienz und 42 Prozent zur Erhöhung ihrer Innovationsaktivitäten ein. Digitale Infrastrukturen und insbesondere Rechenzentren nehmen als Motor der digitalen Transformation für diese Entwicklung eine zentrale Rolle ein, da sie die notwendige Rechenleistung, Datenverarbeitung und Vernetzung bereitstellen.

Rechenzentrum-Infrastruktur als Knackpunkt

Das Thema Rechenzentrum-Infrastruktur ist dabei aus meiner Sicht der Knackpunkt für die Zukunft: Denn aktuell wird der Bedeutung von Rechenzentren in der Öffentlichkeit häufig nicht in angemessener Weise Rechnung getragen – der Begriff weckt zunächst nicht die Assoziation, wesentlich zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands beizutragen. Das hängt auch mit der Greifbarkeit des Themas zusammen: Die Rolle eines leistungsfähigen Ökosystems digitaler Infrastrukturen kann nur schwer überschätzt werden. Deutschland und Europa als Ganzes weisen Nachholbedarf beim Ausbau der Infrastruktur auf, wie internationale Vergleiche eindrücklich zeigen – die Rechen- und Rechenzentrumskapazitäten sind in Anbetracht der wachsenden Nachfrage derzeit nicht ausreichend. Knapp die Hälfte der im Rahmen dieser Studie befragten Unternehmen gibt dennoch an, dass der Standort der Rechenzentren, die sie nutzen, sich in Deutschland befinden sollte. Der Bedarf an Infrastruktur und Services zum Betrieb sind also absolut vorhanden.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Rechenzentrum-Infrastruktur und KI-Nutzung?

Zumindest macht die Studie dieses Thema auf: 34 Prozent der Unternehmen, die Rechenzentren nutzen, setzen KI ein, während dies nur 10 Prozent der Unternehmen tun, die keine Rechenzentren nutzen. Und es lassen sich sogar räumliche Aspekte ausmachen: Die ländlich geprägte digitale Avantgarde kann über Rechenzentren ihre Distanznachteile zu den Städten kompensieren. Während 24 Prozent der Unternehmen in Städten generative KI einsetzen, sind es nur 17 Prozent der Unternehmen in ländlichen Räumen. Wenn ländliche Unternehmen aber die Leistungen von Rechenzentren in Anspruch nehmen, nutzen sie mit 35 Prozent ähnlich häufig KI wie rechenzentrumnutzende Unternehmen in den Städten.

Deutsche Unternehmen und Dienstleister brauchen Rechenzentrumskapazitäten

Aktuell sind 51 Prozent der Unternehmen in Deutschland Rechenzentrumsnutzer. Im Vergleich zu den Werten vor zwei Jahren ist dies ein Anstieg um gut 25 Prozent. Auf allen Ebenen zeigt sich ein Anstieg der Verbreitung mit der Größe der Unternehmen. Diese vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Ökosystems digitaler Infrastrukturen ermöglicht es den Unternehmen, innovativer und erfolgreicher zu sein: Rechenzentrumsnutzer konnten bezogen auf das Jahr 2023 18 Prozent ihrer Umsätze mit neuen Produkten oder Dienstleistungen generieren, die es vorher noch nicht gab (Nicht-Nutzer: 8 Prozent).

Die höhere Innovationsleistung macht die Rechenzentrumsnutzer auch ökonomisch erfolgreicher: 72 Prozent dieser Unternehmen geben an, dass verbesserte Prozesse durch die Cloud-Nutzung zu zusätzlichen Umsätzen führen. 57 Prozent der Unternehmen können Kundenwünsche besser bedienen, 42 Prozent geben an, durch die Cloud konkurrenzfähiger zu sein.

Monatlicher Zuwachs von 126.000 Erwerbstätigen in der Cloud

Diese Verbesserungen auf Unternehmensebene zeigen sich auch aus einer gesamtwirtschaftlichen Perspektive. Gemäß den Befragungsergebnissen und unter Berücksichtigung der indirekten Effekte auf andere Unternehmen ergibt sich durch Rechenzentrumsnutzung eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft. Dies spiegelt sich in einer hohen Bedeutung der Rechenzentren für die Erwerbstätigkeit in Deutschland wider: Insgesamt sind im Jahr 2024 etwa 5,9 Millionen Erwerbstätige in Unternehmen tätig, deren Geschäftsmodell ohne die Cloud nicht möglich wäre. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei gut 2,8 Millionen Erwerbstätigen.

Auch das lässt sich natürlich umrechnen: Das bedeutet einen monatlichen Zuwachs von 126.000 Erwerbstätigen in Unternehmen, deren Geschäftsmodell ohne die Cloud nicht funktionieren würde – eine beeindruckende Zahl, wie ich finde.

Autor: Carsten Neugrodda, KVD Geschäftsführer

Hier geht es zur vollständigen Studie
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