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Der Weg zum neuen Geschäftsmodell

Digitale Transformation als Treiber

Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ist eng mit der digitalen Transformation verknüpft. Unternehmen, die traditionelle Serviceansätze durch digitale Lösungen erweitern, können ihren Kunden intelligentere, effizientere und flexiblere Leistungen bieten.

Warum ist Digitalisierung entscheidend?

  • Ermöglicht datenbasierte Geschäftsmodelle: IoT, KI und Cloud-Technologien schaffen die Grundlage für nutzungsabhängige Services.
  • Verändert Kundenansprüche: Kunden erwarten schnelle, personalisierte und digitale Angebote.
  • Erhöht die Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen sichern sich einen Vorsprung gegenüber klassischen Anbietern.
  • Reduziert Kosten und steigert Effizienz: Automatisierung und digitale Plattformen ermöglichen skalierbare Services.

Ein Beispiel: Predictive Maintenance ermöglicht es Unternehmen, Wartungsintervalle nicht mehr nach festen Plänen durchzuführen, sondern bedarfsgesteuert auf Basis von Echtzeit-Daten. Das reduziert Ausfallzeiten und spart Kosten – sowohl für Anbieter als auch für Kunden.

Methoden zur Geschäftsmodellentwicklung

Die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells ist ein iterativer Prozess, der Analyse, Kreativität und strategische Planung erfordert. Verschiedene Methoden helfen Unternehmen dabei, innovative Ansätze strukturiert zu entwickeln und zu validieren.

Business Model Canvas (BMC)

Das Business Model Canvas ist eines der bekanntesten Werkzeuge zur Geschäftsmodellentwicklung. Es visualisiert alle wichtigen Bausteine eines Geschäftsmodells auf einer einzigen Seite und hilft, neue Ideen schnell zu strukturieren.

Die neun Bausteine eines Geschäftsmodells:

  1. Kundensegmente: Wer sind die Zielkunden?
  2. Wertangebote: Welchen Mehrwert bietet das Geschäftsmodell?
  3. Kanäle: Wie werden Kunden erreicht?
  4. Kundenbeziehungen: Wie wird die Kundenbindung gestaltet?
  5. Einnahmequellen: Wie wird Umsatz generiert?
  6. Schlüsselressourcen: Was wird benötigt, um das Modell umzusetzen?
  7. Schlüsselaktivitäten: Welche Prozesse sind entscheidend?
  8. Schlüsselpartner: Wer sind externe Partner?
  9. Kostenstruktur: Welche Kosten entstehen?

Praxisbeispiel: Ein Maschinenhersteller, der von Verkauf auf „Maschine-as-a-Service“ umsteigt, nutzt das BMC, um zu prüfen, wie sich sein Geschäftsmodell in den Bereichen Wertangebot, Einnahmequellen und Kundenbeziehungen verändert.

Lean Startup-Methode

Die Lean-Startup-Methode hilft Unternehmen, neue Geschäftsmodelle mit minimalem Risiko zu testen. Statt langwierige Entwicklungszyklen durchzuführen, wird eine „Build-Measure-Learn“-Schleife genutzt:

  1. Schnelle Entwicklung eines Prototyps (Minimum Viable Product, MVP)
  2. Test mit echten Kunden und Sammlung von Feedback
  3. Datengetriebene Optimierung des Modells

Praxisbeispiel: Ein Unternehmen möchte ein Pay-per-Use-Modell für Industrieroboter testen. Statt direkt ein großes Investment zu tätigen, startet es mit einem Pilotkunden, misst dessen Nutzungsmuster und optimiert das Preismodell anhand echter Daten.

Blue Ocean Strategy

Die Blue-Ocean-Strategie hilft Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem sie neue Märkte mit innovativen Lösungen erschließen. Statt im „roten Ozean“ des bestehenden Wettbewerbs zu kämpfen, geht es darum, einen einzigartigen Kundennutzen zu schaffen.

Zentrale Fragen:

  • Welche Kundengruppen wurden bisher nicht berücksichtigt?
  • Welche unnötigen Merkmale klassischer Geschäftsmodelle können weggelassen werden?
  • Welche neuen Leistungsmerkmale bieten echten Mehrwert?

Praxisbeispiel: Netflix hat den Markt für Filme und Serien revolutioniert, indem es von klassischen DVD-Verkäufen auf ein flexibles Abo-Modell umgestellt hat – und so eine völlig neue Art der Mediennutzung etabliert hat.

Change-Management: Wie Organisationen sich anpassen müssen

Neue Geschäftsmodelle bedeuten für Unternehmen nicht nur eine technologische Veränderung, sondern auch einen tiefgreifenden kulturellen und strukturellen Wandel. Häufig scheitert die Umsetzung nicht an der Technik selbst, sondern am Widerstand innerhalb der Organisation. Besonders herausfordernd ist der Wechsel von einem klassischen produktzentrierten Geschäftsmodell hin zu einer langfristigen, serviceorientierten Denkweise.

Ein zentraler Aspekt dieser Transformation ist die Neuausrichtung der Mitarbeiterrollen und Kompetenzen. Ein klassischer Maschinenverkäufer, dessen Ziel bisher der einmalige Produktverkauf war, muss sich nun darauf einstellen, langfristige Serviceverträge zu betreuen und Kunden über den gesamten Nutzungszeitraum hinweg zu begleiten. Das erfordert ein Umdenken in der Vertriebsstrategie sowie neue Fähigkeiten in Kundenbetreuung und Vertragsmanagement. Gleichzeitig werden digitale Kompetenzen immer wichtiger – von Analytics und IoT-Verständnis bis hin zur Interpretation von Nutzungsdaten.

Auch bestehende Unternehmensprozesse müssen sich anpassen. Geschäftsmodelle, die auf Pay-per-Use oder Subscription-Services basieren, erfordern eine enge Verzahnung von Vertrieb, Service und Abrechnung, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten. Unternehmen müssen ihre internen Abläufe überdenken und bestehende Daten-Silos aufbrechen, um eine durchgängige digitale Servicearchitektur zu ermöglichen.

Nicht zuletzt stellt die Umstellung von einem produktzentrierten zu einem servicezentrierten Geschäftsmodell eine kulturelle Herausforderung dar. Die bisherige Mentalität vieler Unternehmen war stark auf den Verkauf eines Produkts und den nachgelagerten Support ausgerichtet. Eine serviceorientierte Denkweise erfordert jedoch, Kundenbeziehungen langfristig zu pflegen und proaktiv Mehrwert zu liefern. Dieser Wandel ist oft mit Widerständen verbunden, da er eine tiefgreifende Veränderung der Unternehmenskultur erfordert.

Damit die Transformation gelingt, müssen Unternehmen Change-Management aktiv steuern. Eine klare Kommunikation über die Vorteile neuer Geschäftsmodelle, gezielte Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende sowie eine schrittweise Einführung neuer Prozesse helfen dabei, den Wandel erfolgreich umzusetzen.

Strategien für eine erfolgreiche Transformation:

  • Frühzeitige Einbindung der Mitarbeitenden: Veränderung gelingt nur, wenn alle mitziehen – vom Top-Management bis zum Service-Techniker.
  • Klare Kommunikation der Vorteile: Neue Geschäftsmodelle bringen nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für Kundenbindung, Innovation und Wachstum.
  • Schrittweise Umsetzung: Unternehmen sollten nicht alles auf einmal ändern, sondern mit Pilotprojekten starten und aus den Ergebnissen lernen.
  • Datengetriebene Entscheidungen: Erfolgsmessung durch KPIs und kontinuierliche Optimierung sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Praxisbeispiel: Ein Unternehmen, das von Produktverkauf auf Subscription-Modelle umstellt, führt in einer ersten Phase ein internes Schulungsprogramm ein, um Vertrieb und Service auf die veränderten Anforderungen vorzubereiten.

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Ansprechpartner

Bernd Messing

Sales & Business Development

Telefon: 02362 . 98 73-15

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