Neue Geschäftsmodelle im Service setzen zunehmend auf flexible, nutzungsabhängige und datenbasierte Lösungen. Statt einmaliger Produktverkäufe rücken kontinuierliche Services, digitale Plattformen und intelligente Abrechnungsmodelle in den Fokus. Drei besonders erfolgreiche Modelle haben sich etabliert:
Innovative Geschäftsmodelle & Erfolgsfaktoren
Von Subscription bis XaaS: Erfolgreiche Geschäftsmodelle im Service
1. Subscription-Modelle: Pay-per-Use, Pay-per-Outcome, Pay-per-Success
Subscription-Geschäftsmodelle beruhen auf regelmäßigen Zahlungen für eine kontinuierliche Leistung – anstatt auf einmalige Produktverkäufe. Kunden profitieren von einer flexiblen Nutzung, während Anbieter eine stabilere Umsatzbasis und eine engere Kundenbindung erreichen.
Drei zentrale Varianten von Subscription-Modellen:
- Pay-per-Use: Der Kunde zahlt nur für die tatsächliche Nutzung des Produkts oder Services.
Beispiel: Ein Druckerhersteller rechnet nicht das Gerät ab, sondern die gedruckten Seiten. - Pay-per-Outcome: Die Abrechnung basiert auf dem Ergebnis, das der Kunde erzielt.
Beispiel: Ein Anbieter für industrielle Pumpen wird nach der Menge des geförderten Wassers bezahlt – nicht nach der Anzahl der Pumpen. - Pay-per-Success: Der Anbieter erhält einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Kunden.
Beispiel: Ein Energiemanagement-Service verdient prozentual an der eingesparten Energie des Kunden mit.
Vorteile von Subscription-Modellen:
+ Wiederkehrende Einnahmen: Planbare Umsätze statt unsicherer Einzelverkäufe.
+ Bessere Kundenbindung: Langfristige Vertragsmodelle und engerer Austausch mit dem Kunden.
+ Flexibilität für den Kunden: Nutzung nach Bedarf, anstelle hoher Einmalkosten.
2. Everything-as-a-Service (XaaS) und seine Vorteile
Das Konzept „Everything-as-a-Service“ (XaaS) geht noch weiter: Alle Leistungen – von Software über Maschinen bis hin zu Dienstleistungen – werden flexibel als Service bereitgestellt.
Typische XaaS-Modelle:
- Software-as-a-Service (SaaS): Nutzung von Software per Abo-Modell (z. B. Microsoft 365, Salesforce).
- Machine-as-a-Service (MaaS): Maschinen werden nicht verkauft, sondern bereitgestellt – Abrechnung nach Nutzung (z. B. Produktionsroboter auf Abruf).
- Infrastructure-as-a-Service (IaaS): IT-Ressourcen (Server, Speicher, Netzwerke) flexibel aus der Cloud beziehen (z. B. Amazon Web Services, Microsoft Azure).
Warum setzen Unternehmen auf XaaS?
- Kosteneffizienz: Kunden müssen keine hohen Anfangsinvestitionen tätigen, sondern zahlen nur für die Nutzung.
- Skalierbarkeit: Services lassen sich flexibel anpassen, je nach Unternehmensgröße und Bedarf.
- Schnelle Innovation: Anbieter können ihre Leistungen kontinuierlich verbessern und Updates nahtlos bereitstellen.
Beispiel:
Ein Bauunternehmen benötigt für ein Projekt mehrere Spezialbohrmaschinen. Statt diese zu kaufen, bezieht es sie als Machine-as-a-Service. Die Abrechnung erfolgt pro durchgeführte Bohrung. Wartung und Updates übernimmt der Hersteller.
3. Smart Services & datengetriebene Geschäftsmodelle
Digitale Technologien wie IoT, Künstliche Intelligenz und Big Data ermöglichen völlig neue Servicekonzepte. Smart Services nutzen Datenanalyse, Automatisierung und Echtzeit-Informationen, um kundenorientierte Mehrwerte zu schaffen.
Typische Merkmale von Smart Services:
- Automatisierte Prozesse: Maschinen melden Wartungsbedarf selbstständig.
- Vorausschauender Service: Predictive Maintenance verhindert ungeplante Ausfälle.
- Individuelle Lösungen: Daten ermöglichen maßgeschneiderte Serviceangebote.
Beispiele für datengetriebene Geschäftsmodelle:
1. Predictive Maintenance:
Maschinen erkennen frühzeitig Anzeichen für Verschleiß und melden Wartungsbedarf automatisch. Beispiel: Flugzeugtriebwerke von Rolls-Royce analysieren in Echtzeit Sensordaten, um Wartungszyklen zu optimieren.
2. Datenbasierte Serviceplattformen:
Unternehmen nutzen IoT-Daten, um neue Services anzubieten. Beispiel: John Deere vernetzt Landmaschinen, um Landwirten präzise Wetter- und Bodenanalysen bereitzustellen.
3. Digitale Zwillinge:
Ein „virtuelles Abbild“ eines Produkts oder einer Maschine wird erstellt, um Optimierungen in Echtzeit vorzunehmen. Beispiel: Siemens Digital Twin ermöglicht eine Simulation von Produktionsprozessen, bevor physische Änderungen vorgenommen werden.
Warum sind Smart Services zukunftsweisend?
Mehr Effizienz & niedrigere Kosten
Frühzeitige Erkennung von Problemen spart teure Reparaturen
Höhere Kundenbindung
Kunden profitieren von intelligentere, individuelleren Services
Neue Umsatzquellen
Unternehmen können datengetriebene Services zusätzlich monetarisieren
Ansprechpartner

/ KVD SERVICENEWS
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